Großes Aufatmen in Güstrow

Hallenhockey: ATSV-Damen steigen in Regionalliga auf

BERLIN/GÜSTROW Nun steht es definitiv fest. Güstrow wird in der Punktspielsaison 2020/21 in der Hallenhockey-Regionalliga Ost doppelt vertreten sein. Natürlich mit den Herren, die in der im März abgeschlossenen Saison 2019/20 den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga nur knapp verfehlten, aber auch mit den Damen. Denn die Schützlinge des jungen Trainers Sebastian Schröder wurden in der am Sonnabend virtuell ausgetragenen Mitgliederversammlung des Ostdeutschen Hockey-Verbands nach einer sehr langen und kontrovers geführten Diskussion als zusätzlicher Aufsteiger bestätigt. Bekanntlich hatte das zweite Aufstiegsspiel zur Regionalliga Ost am 8. März zwischen ATSV Güstrow und dem Spandauer HTC ein irreguläres Ende genommen. Denn nach dem Spandauer 3:2-Sieg am Vortag gewannen die Güstrowerinnen mit 2:1. Damit musste ein Shootout, ein Penaltyschießen, den Ausschlag geben. Beim Stand von 3:2 für Spandau beendeten die Schiedsrichter trotz vehementer Güstrower Proteste das Spiel, obwohl ATSV noch ein Penalty zustand. Schon am Wochenende danach beendete die eintretende Coronavirus-Pandemie jeglichen Spielbetrieb, so dass auch theoretisch ein Wiederholungsspiel völlig unmöglich war.
Deshalb brachte der OHV-Vorsitzende Jürgen-Michael Glubrecht für die Mitgliederversammlung des Ostdeutschen Hockey-Verbands den Zusatzantag ein, beide Mannschaften aufsteigen zu lassen. „Ich bin sehr zufrieden, dass der jetzt auch angenommen wurde, Nur damit konnten wir sportliche Gerechtigkeit herstellen. Zudem wird dadurch keine Mannschaft benachteiligt, weil es durch die Bildung der 2. Bundesliga in der kommenden Saison keine Absteiger gibt“, betont Glubrecht. Natürlich ist bei den Güstrowern die Freude groß: „Wir sind alle sehr erleichtert. Denn den Aufstieg haben sie sich durch ihre sportlichen Leistungen hoch verdient“, bringt es der Güstrower Marco Drenckhan auf den Punkt, der selbst als Vertreter des Hockey-Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern an der Mitgliederversammlungteilnahm.Dennoch verhehlt Drenckhan auch eine gewisse Enttäuschung über das Verhalten einiger Landesverbände nicht: „Sachsen und Brandenburg haben gegen den Aufstieg unserer Damen gestimmt, konnten dafür aber eigentlich keine stichhaltigen Argumente vorbringen. Außer dem, dass dadurch mit einem Auswärtsspiel mehr zusätzliche Kosten entstehen.“ Als Punktspielbeginn ist übrigens das Wochenende 15./16. November vorgesehen. Das ist eine Woche nach dem traditionsreichen Wilhelm-Höcker-Turnier, das am 8. und 9. November in der Güstrower Sport- und Kongresshalle bereits seine 63. Auflage erleben soll.

Rolf Becker
SVZ 28.06.2020

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